
Überblick:
QMS im Museum, Zertifikat, Museumsgütesiegel
Qualitätsmanagement im Museum - Beratung zur Zertifizierung nach ISO 9001 oder ohne Zertifizierung mit MQMuse
Museums-Qualitätsmanagement ohne Zertifizierung
Ein Qualitätsmanagementsystem im Museum hat zunächst positive interne Effekte, und es stärkt das Qualitätsbewusstsein und die Qualität der Museumsarbeit durchaus auch ohne Zertifizierung.
Eigene Stärken und Schwächen mit einem Qualitätsmanagement erkannt, die Museumsarbeit, die strategischen Konzepte, die Strukturen, Prozesse und das Handelns werden einer Qualitätsprüfung unterzogen, Verbesserungspotenziale zeigen sich und Verbesserungsmaßnahmen werden umsetzbar.
Ein Qualitätsmanagementsystem im Museum hilft dabei, die Aufbauorganisation mit Zuständigkeiten, Entscheidungsbefugnissen und Kommunikationswegen sowie die Ablauforganisation mit den internen Arbeitsprozessen und Arbeitsabläufen zu klären und zu verbessern. Dies verbessert die Ergebnisse der Museumsarbeit und zugleich die interne Zusammenarbeit. Es hilft dabei, den nachhaltigen Erhalt von Sammlungen sicherzustellen, die Bildungs- und Vermittlungsangebote systematisch zu verbessern und Investitions- und Entwicklungsbedarfe frühzeitig zu erkennen. Zufriedenheitserhebungen bei Besucherinnen und Besuchern sowie bei Kooperationspartnern geben Hinweise für weitere Verbesserungen und für die weitere Steigerung der Attraktivität des Hauses. Ein Qualitätsmanagementsystem im Museum stärkt die Professionalität des Museums, die gesellschaftliche Wirkungsstärke des Hauses sowie seine öffentliche Sichtbarkeit, und es sorgt so für eine langfristige Zukunftssicherung.
Zertifiziertes Museums-Qualitätsmanagement
Eine Zertifizierung dient dem Nachweis der qualifizierten Museumsarbeit nach außen. Dies hilft dabei, die Attraktivität und die Sichtbarkeit des Museums in der Öffentlichkeit und in der Fachcommunity zu steigern. Die Zertifizierung stärkt die Finanzierungsbereitschaft von Trägern, Förderern und Sponsoren. Hilfreich ist eine Zertifizierung auch bei Förderanträgen, Kooperationen oder im Leihverkehr. Ein weitere Vorteil ist die kontinuierliche Weiterentwicklung des Professionalisierungsniveaus bei wiederholter Erneuerung der Zertifizierung.
Qualitätsmanagement mit ISO-9001-Zertifizierung für Ihr Museum
Geht es Ihnen um die Verbesserung und den Nachweis qualitätssicherer Umsetzung Ihrer Museumsarbeit? Möchten Sie zur Unterstützung ihrer Fördermittelakquisition ein Qualitätsmanagement in Ihrem Haus einführen? Dann nutzen Sie doch das bewährte System der ISO 9001 und lassen sich mit "Brief und Siegel" zertifizieren!
Museumsgütesiegel der Museumsverbände
Verschiedene Museumsverbände bieten ein Museumsgütesiegel an. Die Zielrichtung ist hier aber eine andere als bei einem systematischen Qualitätsmanagementsystem, das letzlich auf eine gezielte Verbesserung und weiterentwicklung aller qualitätsrelevanten Aspekte im Museum abzielt. Museumsgütesiegel haben ein anderes Ziel: Hier geht es in erster Linie um die Sichersetllung der Mindeststandards musealer Arbeit, also der Prüfung, ob es sich bei der beantragenden Institution überhaupt um ein Museum handelt: Gibt es eine Sammlung und ein Sammlungsmanagement? Ist die Sammlung dokumentiert, findet Restaurierung statt, gibt es Bildungs- und Vermittlungsangebote, besteht eine Ausstellungen, findet Forschung statt? Ziel ist hier insbesonderes die Absicherung musealer Arbeit. Der systematische Entwicklungsaspekt ist bei verschiedenen Museumsgütesiegel zwar auch enthalten, steht aber weniger im Vordergrund, sondern mehr die inhaltlichen Aspekte der Museumsaufgaben – also Bewahren, Forschen, Ausstellen und Vermitteln. Bei den Museumsgütesiegeln geht es also eher um Qualitätssicherung, während es im Qualitätsmanagement um Qualitätsentwicklung geht.
ISO-9001-Zertifizierung als Nachweis der Qualität Ihrer Arbeit
Mit unserer ISO-9001-Expertiese beraten und unterstützen Sie bei der Einführung und der Aufrechterhaltung Ihrer ISO-9001-Zertifizierung –wir erstellen für Sie die erforderlichen Systemdokumente und zertifizierungsrelevanten Nachweise und begleiten Sie durch den gesamten Zertifizierungsprozess.
Aus unserer Arbeit in Museen kennen wir deren besonderen Rahmenbedingungen. Wir begleiten Sie durch alle Schritte des Zertifizierungsverfahrens – vom Aufbau Ihres Qualitätsmanagementsystems über die Erarbeitung der erforderlichen Systemdokumente bis zur Umsetzung des Zertifizierungs-des Audits.
Selbstbewertung mit MQMuse - ohne teure Zertifizierung ...
... für interne Verbesserung und externe Berichterstattung
Möchten Sie in Ihrem Museum ein Qualitätsmanagement ohne teure Zertifizierung einführen? Wir unterstützen Sie bei Ihrer Selbstbewertung entlang des speziell für Museen entwickelten MQMuse-Bewertungsrasters.
Hierbei handelt es sich um ein Qualitätsmanagement-System, das eigens für den Einsatz in Museen aller Sparten und Größenordnungen sowie für den Einsatz in ausstellende Einrichtungen wie Ausstellungshallen, Gedenkstätten, Science Centern, Naturschutzzentren etc. entwickelt wurde. Es ist in großen abteilungsdifferenzierten Häusern ebenso einsetzbar, wie in kleinen, ehrenamtlich geführten Einrichtungen. Das MQMuse geht von den Zielen des jeweiligen Hauses aus und stellt den Aufbau von Qualitätskreisläufen in den Mittelpunkt, um die Zielerreichung abzusichern. Dies geschieht entlang eines Katalogs von Qualitätsbereichen und -kriterien.
Wir beraten Sie gerne zu Ihrem Museumskonzept mit Sammlungskonzept und Forschungsschwerpunkten, zu Ihrem Bildungs- und Vermittlungskonzept sowie zu Ihrem Finanzierungs- und Marketingkonzept. Gemeinsam mit Ihnen identifizieren wir Lücken und beraten bei der Maßnahmenplanung.

Strukturmodell des Qualitätsmanagement-Modells für Museen MQMuse
Möchten Sie mehr zum Qualitätsmanagement-Modell MQMuse wissen? Kontaktieren Sie uns gerne:
Praxisnahe Beratung: Verständlich & Umsetzbar
Auf Basis unserer museumsbezogenen Kompetenz und als erfahren Organisationsentwickler verstehen wir Ihre Themen und liefern Ihnen für Sie und Ihr Haus umsetzbare Lösungen.
Wir sprechen Ihre Sprache – aus der Praxis für die Praxis, nicht in kompliziertem "Auditoren-Sprech"
In Museen läuft vieles anders als in anderen Organisationen. Die Arbeitsmentalität ist hier geprägt von wissenschafts- und Besucherorientierung, von hohem Engagement und der Identifikation mit der Aufgabe, aber auch von Herausforderungen wie Ressourcenknappheit, Veränderungsdruck und der Notwendigkeit, Teamarbeit und Innovationsbereitschaft weiter zu stärken.
Ein für Ihr Museum passendes Qualitätsmanagement
Wir etablieren für Ihr Haus ein museumsgerechtes Qualitätsmanagementsystem mit klaren Strukturen, Prozessen und Verantwortlichkeiten in der Aufbau- und Ablauforganisation. Zentrale Elemente sind eine für Ihr Museum passende Qualitätspolitik, messbare Qualitätsziele, ein dokumentiertes Prozessmanagement sowie wirksame Steuerungs- und Kontrollmechanismen in den Managementsubsystemen. Ergänzt wird dies durch ein System zur Risiko- und Chancenbewertung, ein internes Auditprogramm sowie Maßnahmen zur kontinuierlichen Verbesserung. Damit entsteht ein Managementinstrument, das Transparenz, Effizienz und Kundenzufriedenheit nachhaltig fördert.
Wir kennen die Arbeitsprozesse in Museen: vom Sammlungserwerb und der Sammlungsentwicklung über die Dokumentation und Inventarisierung, die Konservierung und Restaurierung, die Forschung und wissenschaftliche Erschließung bis zur Ausstellungsplanung und Kuration, der Vermittlung und Bildungsarbeit und der Besucherbetreuung sowie dem Leihverkehr und der Gestaltung von Kooperationen.
Typische Kernprozesse im Museum nach ISO 9001 (BY-SA)
Häufige Themen im Qualitätsmanagement im Museum
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Spezifische Kernprozesse
Im Museum findet sammlungs-, forschungs-, vermittlungs- und publikumsorientierte Arbeitsprozesse statt. Das QMS muss dies vollumfänglich abbilden, und dabei zugleich den Freiraum für Kreativität, Entfaltung und Forschung abzusichern.![]()
Sammeln, Bewahren und Forschen
Das Sammlungs- und Konservierungsmanagement wie auch das Forschungsprogramm müssen systematisch über Schnittstellen zu internen und externen Partnerinnen und Partnern umgesetzt werden.![]()
Ausstellen und vermitteln
Erfolgskritisch sind hier neben guten Konzepten ein geeignetes Projektmanagement bei der Planung um Umsetzung der Ausstellungen wie auch bei den museumspädagogischen Angeboten. Evaluationen sichern den Erfolg ab.![]()
Risikomanagement
Die Objekte und die Sammlung, die Besuchersicherheit, die sichere Betriebsführung oder die Reputation des Hauses berührende Risken ist gemäß des risikobasierten Ansatzes der ISO 9001 mit Sicherheitskonzepten und mit Notfallplänen zu begegnen.![]()
Mitarbeitereinbindung & Akzeptanz
Ein QMS funktioniert nur, wenn die internen und externen Mitarbeitenden die Prozesse mittragen - diese müssen einfach aufgebaut sein und zum Arbeitsalltag passen, formuliert in verständlicher Sprache in einem schlanken Dokumentationsansatz.![]()
Klärung der Schnittstellen
Abstimmungsprobleme zwischen dem Publikum, der scientific community und anderen Stakeholdern sowie den internen Bereichen sind in Museen oft eine Herausforderung. Das QMS definiert klare Verantwortlichkeiten, Informationsflüsse und Freigabeprozesse.
Wir helfen, wenn Sie in Ihrer Museum …
… die ISO 9001 neu einführen oder aktualisieren wollen
… den Überblick über Ihre Prozesse schaffen möchten
… sich auditfest aufstellen wollen – aber praxisnah
… Unterstützung für interne Audits oder Lieferantenaudits suchen
… Ihre Belegschaft entlasten und ein funktionierendes QM-Team aufbauen möchten
Unser Ziel: Ein QM-System, das für Sie arbeitet – nicht umgekehrt
Aus unseren Beratungsprojekten kennen wir die Sicht unserer Kunden: „Wir wollen die Zertifizierung - aber das QM-System soll uns im Tagesgeschäft nicht behindern, sondern unterstützen!“
Genau dies ist unser Ansatz: Gemeinsam mit Ihnen Prozesse sichtbar machen, Lücken schließen, Dokumentation verschlanken – ohne unnötigen Papierkram.
Internes Audit
Benötigen Sie ein internes Audit als Vorbereitung zu Ihrem Managementreview? Sprechen Sie uns gerne an - wir setzen Ihr internes Audit für Sie um, erarbeiten mit Ihnen Ihr Managementreview und bereiten Sie auf ihr externes Überwachungsaudit oder die anstehende externe Rezertifizierung vor.
Was Sie mit uns bekommen
✅ Ein Qualitätsmanagement-System, das sich an Ihrem Alltag orientiert
✅ ein zertifizierfähiges QM-System mit allen für eine erfolgreiche Zertifizierung erforderlichen Strukturen, Managementsubsystemen und Dokumenten
✅ Erforderliche Systemdokumente: QM-Handbuch, Prozessdokumentationen, Auditberichte, Berichte zum Managementreview
✅ Verständliche Prozesse – keine überladene Dokumentation
✅ Schulungen und Audits, bei denen alle wissen, worum es geht
✅ Klarheit, wie Sie Kundenforderungen und Normvorgaben erfüllen
✅ Einen Partner, der mitdenkt, statt nur „nach Norm“ zu arbeiten
FAQ zum Qualitätsmanagement im Museum
1. Was versteht man unter der Beratung für ein Qualitätsmanagementsystem (QMS) im Museum?
Ihr Berater für Ihr QMS im Museum begleitet Sie dabei, systematisch ein Managementsystem für Ihr Haus aufzubauen oder weiterzuentwickeln, das gezielt Prozesse definiert, dokumentiert, bewertet und verbessert. Im Beratungsprozess wird zunächst der Ist-Zustand analysiert, anschließend gemeinsam mit dem Museum Konzepte, Prozesse und Dokumentationen ausgestaltet, Schulungen durchgeführt und auf Wunsch die externe Zertifizierung vorbereitet. Ein solcher Ansatz kann sich an der Norm DIN EN ISO 9001:2015 orientieren oder ein museumsspezifisches System wie das MQMuse nutzen.
2. Welche Voraussetzungen sollte ein Museum mitbringen, damit eine Beratung sinnvoll ist?
Ein Museum sollte zumindest grundlegende Organisationsstrukturen besitzen, Verantwortlichkeiten benannt sein und erste Prozesse etabliert sein – zum Beispiel für Sammlungspflege, Ausstellung, Besucherbetreuung und Depotführung. Auch eine Akzeptanz im Team, dass Qualität systematisch weiterentwickelt wird, sowie Ressourcen wie Zeit, Beschäftigte und Mittel sind wichtig. Wenn zuvor noch praktisch gar keine Prozessstruktur existiert, ist der Beratungs- und Umsetzungsaufwand höher. Eine Beratung hilft in solchen Fällen, Schritt für Schritt Struktur aufzubauen und das Museum auf einen stabilen Qualitäts- und Organisationsrahmen zu bringen.
3. Welche museumsspezifischen Bereiche werden im QMS betrachtet?
In einem Museum sind Bereiche wie Sammlung, Depotmanagement, Ausstellungskonzeption, Vermittlung, Serviceangebote für Besucherinnen und Besucher, Öffentlichkeitsarbeit, Personal- und Ehrenamtsstruktur, rechtliche Grundlagen, Finanzen und Infrastruktur relevant. Ein gutes QMS-Beratungskonzept berücksichtigt alle diese Felder und integriert sie in die Prozess- und Dokumentationsstruktur. Dabei wird auch die Besucherzufriedenheit betrachtet und die Rolle des Museums als Dienstleister gegenüber Öffentlichkeit und Gesellschaft berücksichtigt.
4. Wie läuft eine Beratung typischerweise ab – vom Start bis zur Umsetzung?
Erst erfolgt eine Eingangsanalyse – Beschäftigte werden befragt, Prozesse visualisiert, Dokumentationslage geprüft. Danach wird ein Projektplan erstellt mit Zielen, Verantwortlichkeiten, Zeitrahmen und Ressourcen. In der Umsetzungsphase werden Prozesse beschrieben, Arbeits- und Dienstanweisungen erstellt, Beschäftigte geschult, Verantwortlichkeiten klar geregelt. Dann werden interne Audits oder Überprüfungen eingeführt, Korrektur- und Verbesserungsmaßnahmen ausgearbeitet. Wenn eine Zertifizierung angestrebt wird, erfolgt eine Vorbereitung mit einer externen Auditstelle. Nach Abschluss beginnt der Betrieb mit dem QMS und der kontinuierlichen Verbesserung. Der Beratende unterstützt in allen Schritten.
5. Wie lange dauert die Einführung eines QMS im Museum und mit welchem Aufwand ist zu rechnen?
Die Dauer hängt von der Größe und Komplexität, von vorhandenen Strukturen und vom Engagement der Einrichtung ab. Bei kleinen Museen kann eine einfache QMS-Einführung innerhalb weniger Wochen gelingen; bei größeren Einrichtungen oder wenn vieles neu aufgebaut werden muss, kann es länger dauern. Der Aufwand umfasst Interview- und Analysezeit, Workshops mit Beschäftigten, Dokumentationserstellung, Schulungen und Auditvorbereitung.
6. Wie wird der Ist-Zustand im Museum erfasst?
Im Rahmen der Beratung erfolgt eine Ist-Erhebung, bei der die vorhandenen Prozesse, Strukturen, Zuständigkeiten, Dokumentationen, Personalressourcen und technischen Voraussetzungen betrachtet werden. Meist werden Fragebögen eingesetzt, Interviews mit Beschäftigten durchgeführt, Prozesslandkarten gezeichnet und Schwachstellen identifiziert. Ziel ist es, Lücken zur Norm bzw. zum gewünschten Zielzustand sichtbar zu machen. Diese Grundlage ermöglicht, die Prioritäten im weiteren Projekt festzulegen.
7. Wie unterstützt die Beratung bei der Dokumentation der Prozesse?
Ihr Berater liefert oder erstellt Vorlagen für Prozessbeschreibungen, Arbeitsanweisungen, Verfahrensdokumentationen, Nachweise für Messgrößen etwa in der Klimaüberwachung, eine Verantwortlichkeitsmatrix und die Dokumentenstruktur. Dies hilft dabei, die musealen Prozesse verständlich und nachvollziehbar zu formulieren und in ein Dokumenten- und Informationssystem einzubinden. Diese formalisierten Nachweise sind insbesondere dann wichtig, wenn eine externe Zertifizierung oder eine Evaluation im Rahmen eines Museums-Qualitätssiegels angestrebt wird.
8. Wie wird die Rolle der Beschäftigten und der Ehrenamtlichen im QMS berücksichtigt?
Ein zentrales Element ist die klare Definition von Rollen, Zuständigkeiten und Verantwortlichkeiten. Die Beratung hilft, Organisationsdiagramme zu erstellen, Rollen wie Qualitätsmanagementbeauftragter, Prozessverantwortlicher oder interne Auditoren zu benennen und deren Schulung zu organisieren. Auch Ehrenamtliche müssen je nach Einsatz eingebunden werden – mit klaren Aufgaben, Schulungen und verständlicher Dokumentation. So wird Qualität nicht nur top-down eingeführt, sondern im Alltag mitgetragen.
9. Wie wird Besucher- bzw. Kundenzufriedenheit im Museum eingebunden?
Das Museum betrachtet seine Besucherinnen und Besucher analog zu Kunden im Qualitätsmanagement-Sinn: Erwartungen erfassen, Feedback einholen, Auswertungen vornehmen, Maßnahmen ableiten sind typische Tätigkeiten in diesem Bereich. Ihr Berater hilft Ihnen bei der Auswahl geeigneter Kennzahlen, bei der Gestaltung von Feedbackinstrumenten und bei der Verankerung dieser Rückmeldungen im Verbesserungsprozess. So wird Besucherorientierung systematisch im QMS verankert.
10. Wie wird Risikomanagement im musealen Umfeld behandelt?
Auch ein Museum ist einem Risiko-Umfeld ausgesetzt, etwa in den Bereichen des Schutzes der Sammlung und von Leihgaben, bei klimatischen, gesellschaftlich-politischen oder rechtlichen Risiken, bei Personalwechsel oder im Feld der technischen Ausstattung. In einer Qualitätsmanagementberatung wird gemeinsam mit dem Museum ein Risikokatalog erstellt, Risiken bewertet, Maßnahmen definiert, Verantwortliche benannt und Nachverfolgung sichergestellt. Ein gutes QMS integriert dieses Risikomanagement in die Prozessstruktur und sorgt dafür, dass Risiken nicht nur identifiziert, sondern aktiv mit Präventions- und Schadensfallmaßnahmen gesteuert werden.
11. Wie lässt sich das QMS so gestalten, dass es praxisnah bleibt und nicht zur Bürokratie verkommt?
Ihr Berater legt Wert auf pragmatische, schlanke Lösungen, die tatsächlich im Museumsalltag funktionieren: Prozesse sollen verständlich, dokumentierbar, aber nicht überfrachtet sein. Die Beschäftigten sollen die Abläufe leben und nicht nur formal verwalten. Schulungen, klare Kommunikation, Beteiligung der Beschäftigten und sichtbare Ergebnisse helfen, das QMS lebendig zu halten. Eine gute Beratung richtet das System nach den realen Bedingungen des Museums aus und vermeidet unnötige Bürokratie.
12. Wie häufig sind interne Audits vorgesehen und wie bereitet Ihre Beratung darauf vor?
Ein QMS sieht regelmäßige interne Audits vor, um Prozesse zu überprüfen, Verbesserungsbedarf zu identifizieren und Maßnahmen anzustoßen. Die Beratung unterstützt bei der Planung, bei der Schulung von internen Auditoren, bei der Durchführung von Probeaudits und bei der Nachbereitung inkl. Protokollen und Korrekturmaßnahmen. Im Museumsbetrieb kann ein jährlicher Auditzyklus sinnvoll sein, bei größeren Einrichtungen ggf. häufiger.
13. Welche Kennzahlen und Indikatoren sind im Museum sinnvoll zur Messung von Qualität?
Mögliche Kennzahlen sind Besucherdaten, Ausstellungs-, Vermittlungs- und Bildungsprogrammevaluationen, Kooperationsauswertungen, Presse- und Social-Media-Tracking, Prozesseffizienz, Schadensfälle bei Exponaten, Feedbackquoten, Budget- und Kostenabweichungen oder Anzahl der Verbesserungsmaßnahmen. Die Beratung hilft bei der Auswahl sinnvoller Kennzahlen, bei der Dokumentation und bei der Auswertung, damit Qualität messbar wird.
14. Wie lässt sich ein QMS mit dem Museumsgütesiegel eines Museumsverbandes oder anderen museumsspezifischen Qualitätssiegeln verbinden?
Das Museumsgütesiegel ist ein speziell auf Museen zugeschnittenes Verfahren, das durch Selbstevaluation, Beratung und externe Begutachtung Qualität in Museen sicher stellt. Ein QMS etwa nach ISO 9001 oder MQMuse legt den Schwerpunkt auf systematische Prozesssteuerung und Dokumentation. Die Beratung kann beide Systeme zusammenführen: Möglich ist, das QMS als Basis zu nutzen und im Rahmen der Museumsgütesiegel-Bewerbung die musealen Fach- und Vermittlungsstandards abzubilden. So erhält das Museum sowohl organisatorische als auch inhaltliche Qualitätsnachweise.
15. Worin bestehen die inhaltlichen Unterschiede zwischen einem QMS nach ISO 9001 und dem Museumsgütesiegel?
Ein QMS nach ISO 9001 fokussiert in umfassender Form die Arbeits- und Managementqualität im Haus mit der Planung, Steuerung, Kontrolle und kontinuierliche Verbesserung sowie der Organisations- und Personalfragen im Museum einschließlich der fachlich-museale Qualität: Sammlung, Bewahrung, Vermittlung, Öffentlichkeit sowie ethische Standards. Ein Museumsgütesiegel konzentriert sich dagegen auf die Absicherung der Mindeststandards im Museum.
16. Gibt es Fördermöglichkeiten für die Einführung eines QMS im Museum?
Ja, Beratungsangebote zur Einführung eines QMS können förderfähig sein, zum Beispiel über Programme des Bundes, der Länder und ggf. der Kommunen oder über Stiftungen. Förderungen können einen erheblichen Teil der Kosten abdecken. In Museen empfiehlt sich eine frühzeitige Klärung der Förderbedingungen mit den Förderstellen sowie die Einbindung der Beratung beim Antrag.
17. Was muss ich bei einer Zertifizierung nach ISO 9001 beachten?
Das Museum muss ein dokumentiertes Qualitätsmanagementsystem aufbauen, das die Anforderungen der Norm erfüllt. Prozesse müssen eingeführt und dokumentiert sein, interne Audits und Managementbewertungen stattfinden, und kontinuierliche Verbesserung muss nachgewiesen werden. Die Beratung bereitet auf externe Audits vor und unterstützt bei der Auswahl einer geeigneten Zertifizierungsstelle. Nach erfolgreicher Erstzertifizierung folgen Überwachungsaudits in regelmäßigen Abständen.
18. Wie wird der kontinuierliche Verbesserungsprozess (KVP) im Museums-QMS etabliert?
Ein KVP wird durch wiederkehrende Überprüfungen von Prozessen, Analyse von Kennzahlen, interne Audits, Feedback-Systeme und daraus abgeleitete Maßnahmen betrieben. Die Beratung hilft, einen Zyklus („Plan-Do-Check-Act“) zu etablieren, in dem Verbesserungsvorschläge systematisch gesammelt, bewertet, umgesetzt und nachgehalten werden. So bleibt das QMS dynamisch und passt sich Veränderungen an. Besonders hilfreich sind auch die in der ISO 9001 verpflichtend vorgegebenen jährlichen Managementreviews, in den die internen Auditberichte als IST- Analysen des Qualitätssystems ausgewertet und in konkret Planungen (Soll-Zustand und zugehöriges Projektmanagement) überführt werden.
19. Welche digitalen Tools oder Systeme empfiehlt die Beratung zur Umsetzung im Museum?
Möglich sind beispielsweise die Einführung digitaler Dokumenten- und Managementsysteme zur Strukturierung der Dokumentation, Prozessabläufe, Nachweise und Auditierung oder ein Intranet als internes Wissensmanagementsystem . Ein an das Museumsumfeld angepasstes System erleichtert den Umgang mit Sammlungs-, Vermittlungs- und Ausstellungsprozessen und macht QM-Dokumentation effizienter und für Beschäftigte zugänglich.
20. Wie wird das QMS auf die individuellen Ziele und Besonderheiten eines Museums zugeschnitten?
Ihr Beraterbeginnt mit einer Analyse Ihrer musealen Strategie, der Zielgruppen, der Sammlung sowie der Aufbauorganisation und der Besonderheiten des Hauses. Danach werden Prozessmodelle, Dokumentationen und Schulungsangebote individuell auf das Museum zugeschnitten. Eine gute Beratung sieht keine Standardlösung vor, sondern passt Methoden, Vorlagen und Umsetzung an die Größe, das Profil, die Ressourcen und Ziele des Museums an.