
Überblick:
Qualitätsmanagement im Handwerk - Beratung zur Zertifizierung nach ISO 9001 in Ihrem Handwerksbetrieb
Gebäudereinigung, Bauhandwerk, Sanitär-Heizung-Klima (SHK), Elektrotechnik, Metallbau, Maschinenbau, Kfz-Handwerk, Anlagenbau, Energietechnik, Medizintechnik, Holz- und Tischlerhandwerk, Maler- und Lackiererhandwerk, Kunststofftechnik,
Möchten Sie die Abläufe in Ihrem Handwerksbetrieb so aufstellen, dass sie auditfest eine Zertifizierung nach ISO 9001 bestehen und dass Ihr Qualitätsmanagement zugleich wirklich nützlich im Alltag ist? Wir sind auf Qualitätsmanagement-Systeme im Hanwerk spezialisiert und unterstützen Sie gerne.
Qualitätsmanagement mit ISO-9001-Zertifizierung im Handwerk
Benötigen Sie die ISO-9001-Zertifizierung zur Unterstützung für die Auftragsakquisition etwa im öffentlichen Bau oder bei Industrieprojekten im Rahmen von Ausschreibungen? Geht es Ihnen um den Nachweis qualitätsgesicherter Bauausführung gerade bei Projekten mit dokumentationspflichtigen Arbeitsschritten z. B. bei der Schadstoffsanierung? Wünschen Sie sich eine Qualitätssicherung bei komplexen Installationen und den Nachweis kontrollierter Abläufe bei Montage, Wartung und Service? Wir beraten und unterstützen Sie bei der Einführung und der Aufrechterhaltung Ihrer ISO-9001-Zertifizierung.
Häufigkeit der Nutzung der ISO 9001 im Handwerk:
| Rang | Handwerk / Branche | Häufigkeit der ISO 9001-Nutzung | Grund / Motivation für Nutzung |
|---|---|---|---|
| 1 | Gebäudereinigung | Sehr hoch | Oft Voraussetzung bei öffentlichen Ausschreibungen und großen Facility-Management-Verträgen |
| 2 | Bauhandwerk | Hoch | Häufig gefordert bei Bauausschreibungen, insbesondere von öffentlichen Auftraggebern |
| 3 | Sanitär-Heizung-Klima (SHK) | Hoch | Nachweis für Qualitätsmanagement bei größeren Projekten und Wartungsverträgen |
| 4 | Elektrotechnik | Hoch | Wichtig für Industrieaufträge, Sicherheits- und Energietechnikprojekte |
| 5 | Metallbau | Hoch | Oft nötig für Zertifizierungen im Stahlbau oder bei industriellen Zulieferern |
| 6 | Maschinenbau | Hoch | Industriestandard, häufig Voraussetzung für Lieferantenbeziehungen |
| 7 | Kfz-Handwerk | Mittel | Größere Werkstätten oder Zulieferer nutzen ISO 9001 zur Prozessoptimierung |
| 8 | Anlagenbau | Mittel bis hoch | Erforderlich für internationale Projekte und Qualitätssicherung |
| 9 | Energietechnik | Mittel | Für Energieversorger und technische Dienstleister relevant |
| 10 | Medizintechnik | Mittel | Wird oft kombiniert mit ISO 13485 (spezifisch für Medizinprodukte) |
| 11 | Holz- und Tischlerhandwerk | Mittel | Bei größeren Innenausbauprojekten oder Lieferungen an öffentliche Auftraggeber |
| 12 | Maler- und Lackiererhandwerk | Niedrig bis mittel | Vor allem bei großen Objektaufträgen relevant |
| 13 | Kunststofftechnik | Mittel | In Produktionsbetrieben verbreitet, besonders in der Industrie |
| 14 | Feinmechanik | Mittel | Oft in Kombination mit ISO 9001 wegen Präzision und Fertigungsqualität |
| 15 | Zahntechnik | Niedrig | Vereinzelt bei Laboren mit Fokus auf Industrie- oder Klinikkooperationen |
| 16 | Druck- und Medienhandwerk | Niedrig | Nur bei großen Druckhäusern mit Industriekunden üblich |
| 17 | Lebensmittelhandwerk (Bäckerei, Metzgerei) | Niedrig | Eher HACCP oder ISO 22000 relevant; ISO 9001 selten |
| 18 | Textil- und Bekleidungshandwerk | Niedrig | Selten, meist in industrieller Serienfertigung |
| 19 | Schweißtechnik | Niedrig | ISO 3834 ist hier häufiger relevant, ISO 9001 manchmal ergänzend |
| 20 | Installation und Gebäudetechnik | Niedrig | Teilweise integriert in SHK oder Elektro, sonst wenig nachgefragt |
Praxisnahe Beratung: Verständlich und Umsetzbar
Als ISO 9001-Berater mit langjähriger Branchenerfahrung kennen wir die besonderen Rahmenbedingungen im Handwerk. Ob im Elektrohandwerk, im Bereich Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik, dem Bauunternehmen, im Metallbau, in der Tischlerei, in der KFZ-Werkstatt, dem Dachdeckerbetrieb oder dem Maler- und Lackiererbetrieb - wir begleiten Sie durch alle Schritte des Zertifizierungsverfahrens – vom Aufbau Ihres Qualitätsmanagementsystems über die Vorbereitung des Audits bis zur Zertifizierung.
Wir sprechen die Sprache des Handwerks – aus der Praxis für die Praxis, nicht in kompliziertem "Auditoren-Sprech"
Im Handwerk läuft vieles anders als etwa im Büro. Mit einer Arbeitskultur zwischen Tradition und Innovation, die von den Erfordernissen hoher technischer Präzision und Qualität, Sicherheitsbewusstsein, Teamarbeit und Flexibilität gekennzeichnet ist, herrscht eine Hands-on-Mentalität. Erforderlich sind hier klare Abläufe und ein System, das nicht stört, sondern hilft. Deshalb orientieren wir uns gemeinsam an dem, was bei Ihnen wirklich wichtig ist.
Ein für Ihr Haus passendes Qualitätsmanagement
Mit der Einführung der ISO 9001 etablieren wir in Ihrem Haus ein für Ihre Anforderungen passendes Qualitätsmanagementsystem mit klaren Strukturen, Prozessen und Verantwortlichkeiten in der Aufbau- und Ablauforganisation. Zentrale Elemente sind eine an Ihren Rahmenbedingungen ausgerichtete Qualitätspolitik, messbare Qualitätsziele, ein dokumentiertes Prozessmanagement sowie wirksame Steuerungs- und Kontrollmechanismen in den Managementsubsystemen wie etwa dem Rekrutierungs- und Weiterbildungsmanagement, dem Wartungsmanagement oder dem Reklamationsmanagement. Ergänzt wird dies durch ein System zur Risiko- und Chancenbewertung, ein internes Auditprogramm sowie Maßnahmen zur kontinuierlichen Verbesserung. Damit entsteht ein Managementinstrument, das Transparenz, Effizienz und Kundenzufriedenheit nachhaltig fördert.
Wir kennen die Kernprozesse im Handwerk und in Handwerksbetrieben: Von der Kundenkommunikation und Angebotserstellung über die Planung und Arbeitsvorbereitung, den Materialeinkauf und die Lagerhaltung, bis zur Auftragsumsetzung mit Qualitätssicherung und den Prüfprozessen sowie der Auslieferung, der Dokumentation und der Rückverfolgbarkeit - wir sind mit den besonderen Strukturen und Anforderungen an das Qualitätsmanagements in Handwerksbetrieben vertraut.
Typische Kernprozesse im Handwerk
Häufige Themen im Qualitätsmanagement im Handwerk und im Handwerksbetrieb
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Spezifische Kernprozesse
Im Handwerk findet i.d.R. kundenspezifische Auftragsumsetzung statt. Das QMS muss dies z. B. mit Einkauf, Kundenkommunikation und die Beschäftigten einbeziehender Auftragssteuerung abbilden.![]()
Dokumentation und Nachverfolgbarkeit
Technische Zeichnungen, Teile- und Einkaufslisten sowie Leistungsnachweise müssen systematisch und versionssicher geführt werden – oft über Schnittstellen zur intern verwendeten Software.![]()
Lieferantenmanagement ist erfolgskritisch
Im Handwerk ist ein gutes Lieferantenmanagement erforderlich - ein effektives System zur Auswahl, Bewertung und Überwachung von Lieferanten ist hier entscheidend.![]()
Risiko- und Reklamationsmanagement
Personal- und Maschinenausfälle, Baustellenverzögerungen und Kundenreklamationen müssen erfasst und analysiert werden. Die ISO 9001 fordert risikobasiertes Denken – dies hilft gerade auch im Tagesgeschäft.![]()
Mitarbeitereinbindung & Akzeptanz
Ein QMS funktioniert nur, wenn die Mitarbeitenden die Prozesse mittragen - diese müssen einfach aufgebaut sein und zum Arbeitsalltag passen, formuliert in verständlicher Sprache in einem schlanken Dokumentationsansatz. ![]()
Klärung der Schnittstellen
Abstimmungsprobleme zwischen Kunden, Meister, Gesellen und Administration sind im Handwerk häufig anzutreffen. Das QMS definiert klare Verantwortlichkeiten, Informationsflüsse und Freigabeprozesse.
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Wir helfen, wenn Sie in Ihrem Handwerksbetrieb …
… die ISO 9001 neu einführen oder aktualisieren wollen
… den Überblick über Ihre Prozesse schaffen möchten
… sich auditfest aufstellen wollen – aber praxisnah
… Unterstützung für interne Audits oder Lieferantenaudits suchen
… Ihre Belegschaft entlasten und ein funktionierendes QM-Team aufbauen möchten
Unser Ziel: Ein QM-System, das für Sie arbeitet – nicht umgekehrt
Aus unseren Beratungsprojekten kennen wir die Sicht unserer Kunden: „Wir wollen die Zertifizierung - aber das QM-System soll uns im Tagesgeschäft nicht behindern, sondern unterstützen!“
Genau dies ist unser Ansatz: Gemeinsam mit Ihnen Prozesse sichtbar machen, Lücken schließen, Dokumentation verschlanken – ohne unnötigen Papierkram.
Internes Audit
Benötigen Sie ein internes Audit als Vorbereitung zu Ihrem Managementreview? Sprechen Sie uns gerne an - wir setzen Ihr internes Audit für Sie um, erarbeiten mit Ihnen Ihr Managementreview und bereiten Sie auf ihr externes Überwachungsaudit oder die anstehende externe Rezertifizierung vor.
Was Sie mit uns bekommen
✅ Ein Qualitätsmanagement-System, das sich an Ihrem Alltag orientiert
✅ ein zertifizierfähiges QM-System mit allen für eine erfolgreiche Zertifizierung erforderlichen Strukturen, Managementsubsystemen und Dokumenten
✅ Erforderliche Systemdokumente: QM-Handbuch, Prozessdokumentationen, Auditberichte, Berichte zum Managementreview
✅ Verständliche Prozesse – keine überladene Dokumentation
✅ Schulungen und Audits, bei denen alle wissen, worum es geht
✅ Klarheit, wie Sie Kundenforderungen und Normvorgaben erfüllen
✅ Einen Partner, der mitdenkt, statt nur „nach Norm“ zu arbeiten
FAQ – Qualitätsmanagement nach ISO 9001 im Handwerk
1. Was bringt eine ISO 9001-Zertifizierung meinem Handwerksbetrieb konkret – außer einem Zertifikat an der Wand?
Die Zertifizierung zeigt Ihren Kunden, Lieferanten oder öffentlichen Auftraggebern, dass Sie Ihre Abläufe systematisch organisieren und Qualität nicht dem Zufall überlassen. In einem Handwerksbetrieb führt das häufig zu weniger Fehlern, geringeren Nacharbeiten und damit zu Kosten- und Zeitersparnis. Gleichzeitig stärkt es das Vertrauen in Ihr Unternehmen und kann bei Ausschreibungen oder größeren Aufträgen ein entscheidender Wettbewerbsvorteil sein. Zudem hilft es, Prozesse transparenter zu machen, Verantwortlichkeiten zu klären und damit langfristig die Kundenzufriedenheit zu steigern.
2. Wie kann Qualitätsmanagement helfen, Fehler, Nacharbeit und Reklamationen im Betrieb zu reduzieren?
Ein QM-System zwingt dazu, Abläufe zu analysieren, Risiken und Chancen zu erkennen und zentrale Prozesse formal zu beschreiben. Wenn Sie zum Beispiel Auftragsannahme, Materialbeschaffung, Baustellenorganisation und Reklamationsbearbeitung systematisch abbilden, lassen sich Fehlerquellen früh erkennen und Nacharbeiten vermeiden. Statt „Wir haben das schon immer so gemacht“ entsteht eine bewusste Vorgehensweise: wer macht was wann wie – mit definierten Kontrollen. So sinkt die Fehlerquote und Reklamationen werden seltener.
3. Wie lässt sich ein QMS nach ISO 9001 in die besondere Arbeitskultur eines Handwerksbetriebes integrieren?
Ein Qualitätsmanagementsystem sollte sich an die gelebte Praxis im Handwerksbetrieb anpassen – nicht umgekehrt. Dies kann dann erfolgreich verlaufen, wenn das QMS auf den gewachsenen Werten des Handwerks aufbaut – auf Praxisnähe, Verantwortung und Teamgeist. Handwerkerinnen und Handwerker sind es gewohnt, selbstständig zu denken und Lösungen direkt umzusetzen. Ein QMS sollte diese Stärke nutzen, statt sie zu reglementieren. Das gelingt, wenn Prozesse nicht am Schreibtisch entworfen, sondern gemeinsam mit den Beschäftigten aus der Werkstatt oder von der Baustelle heraus entwickelt werden. Statt komplizierter Formulare genügen einfache Checklisten, kurze Übergabebesprechungen oder digitale Notizen, die wirklich im Alltag helfen. Der Meister oder die Meisterin bleibt dabei Vorbild und zeigt, dass Qualität nicht Papierarbeit bedeutet, sondern gelebte Ordnung, Sorgfalt und klare Abläufe. So entsteht kein Fremdkörper, sondern ein System, das die handwerkliche Kultur stärkt: jeder weiß, was zu tun ist, Verantwortung wird geteilt und das Ergebnis überzeugt durch echte Qualität.
4. Welche Vorteile habe ich als Handwerksbetrieb gegenüber Wettbewerbern, wenn ich zertifiziert bin (z. B. bei Ausschreibungen oder Kundenaufträgen)?
Privaten Auftraggeberinnen und Auftraggebern ist eine Zertifizierung meist weniger wichtig. Große Auftraggeber verlangen jedoch als Mindestanforderung oft ein nach ISO 9001 zertifiziertes Qualitätsmanagementsystem – insbesondere in Kooperationsstellungen mit Industrie oder öffentlichen Auftraggebern. Ein Zertifikat signalisiert professionelle Organisation, dokumentierte Qualität und Verlässlichkeit. In Ihrem Handwerksbetrieb kann dies bedeuten: Sie kommen überhaupt erst zum Zug, wenn Sie ein Qualitätszertifikat vorweisen können. Außerdem erleichtert es den Aufbau von langfristigen Kundenbeziehungen, da Ihre Leistungsfähigkeit glaubwürdig sichtbar wird.
5. Muss mein Handwerksbetrieb eine bestimmte Größe haben, um ISO 9001 sinnvoll umzusetzen?
Nein. Die Norm ist branchen- und größenunabhängig ausgelegt. Auch Kleinbetriebe im Handwerk können ein QM-System nach ISO 9001 realisieren. Entscheidend ist, dass das System auf die Betriebsgröße, die Anzahl der Beschäftigten und die Prozesse zugeschnitten ist – also schlank und praxisgerecht bleibt. Für Handwerksbetriebe gilt insbesondere: Ein überbordendes System macht wenig Sinn; vielmehr sollte das QM-System passend zur Struktur gestaltet werden.
6. Wie läuft eine ISO 9001-Zertifizierung Schritt für Schritt ab – von der ersten Analyse bis zur Zertifikatsvergabe?
Zunächst erfolgt eine Ist-Analyse: Zunächst wird der Geltungsbereich für Ihr Qualitätsmanagementsystem definiert, in der Regel ist dies ihr gesamter Betrieb. Im Anschluss wird mit einem Organigramm und der Festlegung der Verantwortlichkeiten und Befugnisse die Aufbauorganisation in ihrem Betrieb beschrieben. Dann wird eine eine Prozesslandschaft erstellt, welche die relevanten Geschäftsprozesse in ihrem Handwerksbetrieb abbildet und so die Ablauforganisation in ihrem Haus zeigt. Hierau schließt sich der AUfbau des weiteren QM-System an mit der Festlegung von Zielen, dem Aufbau der Systemdokumentation, dem Sysrtem zur Schulung der Beschäftigten sowie dem System zur Überwachung und Wartung der technischen Infrastruktur. Danach folgt die Vorbereitung auf das Audit: Dokumente sind vorhanden, Prozesse laufen, interne Audits und Managementbewertung wurden durchgeführt. Im Zertifizierungsaudit prüft eine externe unabhängige Zertifizierungsstelle das System vor Ort. Nach erfolgreichem Abschluss wird das Zertifikat erteilt – und Sie führen danach Überwachungsaudits durch.
7. Wie lange dauert die Einführung eines Qualitätsmanagementsystems in einem kleinen oder mittleren Handwerksbetrieb?
Das hängt stark ab vom Ausgangszustand (wie viele Prozesse bereits dokumentiert sind), von der Größe des Betriebs und vom Engagement der Geschäftsführung sowie Beschäftigten. Im Handwerk sind häufig Zeiträume von drei bis vier Monaten bis zu einem halben Jahr zuzusehen – bei klarem Fokus und schlanker Umsetzung auch kürzer. Entscheidend ist, regelmäßig Fortschritte zu machen und nicht alles auf einmal zu wollen.
8. Wie viel Aufwand entsteht im Tagesgeschäft – wie viel Zeit müssen Geschäftsführung und Beschäftigte investieren?
Der Aufwand kann sehr moderat gehalten werden, wenn das QM-System nicht übertrieben wird und Ihre Berater die Erarbeitung der Systemdokumente übernimmt. Die Geschäftsführung muss Ziele definieren und regelmäßig mindestens einmal jählich eine Bewertung des Qualitätsmanagementsystems durchführen. Beschäftigte müssen neue Prozesse verstehen und Dokumente pflegen.
9. Welche Dokumente und Nachweise sind tatsächlich zu führen – ohne unnötige Bürokratie?
Die Norm verlangt dokumentierte Information über wesentliche Prozesse, Verantwortlichkeiten, Qualitätspolitik, Qualitätsziele, interne Audits, Managementbewertung sowie Korrektur- und Vorbeugungsmaßnahmen. Ein umfangreiches QM-Handbuch ist nicht zwingend vorgeschrieben, aber eine strukturierte Darstellung der Prozesse ist durchaus sinnvoll. Die Dokumentation sollte vereinheitlichen, ohne Mehrarbeit zu verursachen. Für den Handwerksbetrieb heißt das: Formblätter und Anweisungen sollten nur dort eingeführt werden, wo sie wirklich helfen, z. B. für Auftragsänderungen, Reklamationen oder Lieferantenbewertungen.
10. Was kostet die Einführung und Zertifizierung realistisch, und welche Folgekosten gibt es?
Für die Erstzertifizierung eines kleinen Unternehmens können die Audit- und Zertifizierungskosten zwischen etwa 2.000 € und 4.000 € liegen. Hinzu kommen Beratungskosten für den Aufbau des QMS, die etwa in der gleichen Größenordnung oder leicht darüber liegen. Hinzu kommen die Kosten für die jährlichen Überwachungsadits, die aber weitaus geringer ausfallen.
11. Wie kann ich vorhandene Abläufe (z. B. Auftragsannahme, Baustellenorganisation, Lager, Reklamationsbearbeitung) in das QM-System integrieren?
Zunächst dokumentieren Sie, wie ein Auftrag vom Kundenanruf bis zur Abnahme abläuft – inklusive Materialbeschaffung, Einsatz von Beschäftigten, Werkzeug- und Maschinenprüfung sowie Baustellenorganisation. Dann definieren Sie, wo Kontrollpunkte liegen (z. B. Materialeingang, Abnahmecheckliste). Diese Ablaufbeschreibungen werden in das QM-System aufgenommen.
12. Wie wird mit Themen wie Materialqualität, Lieferantenbewertung oder Werkzeugwartung im Qualitätsmanagement umgegangen?
Im QM-System definieren Sie Kriterien für Lieferanten (Preis, Zuverlässigkeit, Qualität, Kommunikation, Termintreue) und führen in einfacher Form eine Bewertung durch (z. B. einmal jährlich in Einer Excel-Tabelle oder in Ihrem ERP-System). Werkzeug- und Maschinenwartung können als Prozesse definiert werden: wer ist verantwortlich, wann wird gewartet, was ist dokumentiert. Materialqualität wird geprüft – z. B. durch Wareneingangskontrolle oder Rückverfolgbarkeit. Diese Maßnahmen sorgen dafür, dass Fehlerquellen minimiert werden und die Qualität der Arbeit gesichert ist.
13. Wie kann ich meine Beschäftigten für das Thema Qualitätsmanagement motivieren und einbinden?
Die Beschäftigten sollen wissen, warum QM eingeführt wird – nämlich zur Verbesserung der Arbeit, um weniger Stress durch Nacharbeiten und damit besserer Ablauf auf der Baustelle zu erzielen. Sie sollten auch wissen, dass die Zertifizierung der besseren Positionierung am Markt und bei AUsschreibungen dient, und dass dies direkt zum Erhalt ihrer eigenen Arbeitsplätze beiträgt. Klare Kommunikation, Beteiligung der Beschäftigten bei Prozessdefinitionen und Feedbackrunden helfen. Wenn Beschäftigte erleben, dass QM ihnen hilft (z. B. durch weniger ungeplante Termine, besseres Material, klarere Abläufe und mehr Aufträge), steigen die Akzeptanz und die Motivation.
14. Wie kann ich das QM-System digital abbilden?
Ein Intranet bietet die Möglichkeit, QM-Dokumente, das QM-Handbuch und Prozessdokumentationen zentral bereit zu stellen. Eine einfache mit einem VPN angebundene Office-Struktur über das interne Intranet (oder über ein Netzlaufwerk) genügt. Beschäftigte haben so jederzeit Zugriff auf Arbeitsanweisungen, Checklisten oder Hinweise. Wichtig ist, die Lösung so einfach zu halten, dass sie im Alltag genutzt wird und nicht überfordert.
15. Wie werden Kundenzufriedenheit und Beschwerden systematisch erfasst und ausgewertet?
Definieren Sie einfache Verfahren: z. B. nach jeder Abnahme oder nach Abschluss eines Auftrags eine kurze Rückmeldung beim Kunden. Beschwerden werden dokumentiert, analysiert und Maßnahmen zu ihrer Vermeidung definiert (z. B. anders Material einsetzen, Schulung durchführen). Die Ergebnisse fließen in Steuerungsgrößen wie Fehlerquote oder Nacharbeitskosten ein. So entsteht eine systematische Verbesserung statt Einzelreaktionen.
16. Wie kann ich aus den gewonnenen Daten (z. B. Fehlerquoten, Kundenfeedback) tatsächlich Verbesserungen ableiten?
Nutzen Sie Kennzahlen (z. B. Anzahl Reklamationen pro Auftrag, Nacharbeitszeit, Materialausschuss) und besprechen Sie sie regelmäßig in Meetings. Leiten Sie gezielte Maßnahmen ab (z. B. Schulung, neue Lieferanten, zusätzliche Kontrolle) und überwachen Sie deren Wirksamkeit. Das heißt: Planen (Ziel setzen), Durchführen (Maßnahme einführen), Überprüfen (Hat sich Fehlerquote verringert?), Anpassen (weiter optimieren) – also der klassische PDCA-Zyklus.
17. Wie oft muss das System überprüft oder aktualisiert werden, um die Zertifizierung zu behalten?
Ein QM-System wird regelmäßig – typischerweise jährlich – durch Überwachungsaudits der Zertifizierungsstelle überprüft. Intern sollten Sie mindestens jährlich eine Bewertung durch die Geschäftsführung durchführen, Prozessleistung messen, Ziele prüfen und Aktualisierungen vornehmen. Änderungen im Betrieb oder am Markt (z. B. neue Vorschriften, Kundenanforderungen) verlangen zügige Anpassung des Systems.
18. Was passiert, wenn wir bei einem Audit Mängel oder Abweichungen haben – verlieren wir dann sofort das Zertifikat?
Nicht zwingend. Kleine Abweichungen führen meist zu Korrektur- oder Verbesserungsmaßnahmen, die innerhalb einer bestimmten Frist umzusetzen sind. Bei gravierenden Mängeln kann ein Zertifikat entzogen werden – das ist im Handwerk jedoch selten, wenn das System tatsächlich gelebt wird und rechtzeitig nachbessert wird. Wichtig ist: Die Geschäftsführung trägt Verantwortung für das QM-System und zeigt Engagement, damit das Audit erfolgreich verläuft.
19. Wie unterstützt mich eine externe Beratung konkret?
Unsere externe Beratung unterstützt Sie bei der Analyse Ihrer bestehenden Prozesse und baut Ihr handwerksspezifisches QM-System auf. Bei Bedarf schult Ihr Berater Ihre Beschäftigten, bei der Erstellung der Dokumentation und bei der Vorbereitung auf das Audit. Der Vorteil liegt darin, dass Sie von externem Know-how profitieren und Fehler vermeiden – aber die Beratung ersetzt nicht Ihre operative Verantwortung.
20. Wie kann ich sicherstellen, dass das QM-System zu meinem Betrieb passt und nicht nur eine „Papiertieger“ bleibt?
Nutzen Sie ein schlankes, auf Ihre Betriebsgröße und Prozesse abgestimmtes System. Ihre Systemdokumentation soll helfen und nicht belasten. Beteiligigen Sie Beschäftigte bei der Gestaltung, prüfen Sie regelmäßig, ob Prozesse gelebt werden und Nutzen bringen. Verknüpfen Sie Ihr QM mit dem Tagesgeschäft – wenn die Beschäftigten merken, dass es ihre Arbeit erleichtert (z. B. weniger Nacharbeit, sauberere Baustellen, klarere Abläufe), wird das System akzeptiert und lebendig.